Concept of Energy saving

Kommunale Wärmeplanung

Kommunale Wärmeplanung

Die Verbandsgemeinde Montabaur startet in die kommunale Wärmeplanung

Die Verbandsgemeinde Montabaur hat den ersten Schritt in Richtung klimaneutrale Wärmeversorgung gemacht und ist offiziell in die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist es, Haushalte und Unternehmen künftig so mit Wärme zu versorgen, dass dabei kein CO₂ mehr ausgestoßen wird. Der Weg dahin ist komplex, doch mit der aktuellen Planung ist ein wichtiger Grundstein gelegt.


Welche Schritte umfasst die kommunale Wärmeplanung?

Eignungsprüfung
Im Rahmen der Eignungsprüfung werden Teilgebiete identifiziert, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht für eine Versorgung durch ein Wärmenetz oder ein Wasserstoffnetz eignen. Das Hauptkriterium für diese Beurteilung ist die vorliegende Wärmedichte. Die Wärmedichte beschreibt, wie viel Wärmeenergie pro Flächeneinheit benötigt wird. 

Bestandsanalyse
Derzeit  (März 2025) läuft eine umfassende Bestandsanalyse der Wärmeversorgung in der Verbandsgemeinde. Diese wird vom Institut für Nachhaltige Energieversorgung (INEV) aus Rosenheim durchgeführt und dauert etwa ein Jahr. Ziel ist es, eine detaillierte Wärmebedarfskarte für jede Ortsgemeinde und die Stadt Montabaur zu erstellen. Diese Karte zeigt den berechneten Wärmebedarf je Gebäude – basierend auf Faktoren wie Größe, Alter, Sanierungsstand und Nutzung.

Großverbraucher wie Unternehmen werden dabei direkt in die Datenerhebung einbezogen.

Diese Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte:

  • Geeignete Gebiete für kalte, warme oder heiße Wärmenetze können identifiziert werden.
  • Bereiche, in denen ein Netz nicht wirtschaftlich wäre, werden ausgeschlossen.

Diese Karte ist die Planungsgrundlage für die weiteren Schritte.

Potenzialanalyse
Die Potenzialanalyse zeigt Möglichkeiten zur Energieeinsparung für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in verschiedenen Sektoren wie Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, Industrie und öffentlichen Einrichtungen auf. Zudem werden lokale Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärmepotenziale ermittelt.

Zielszenario
Die Aufstellung eines Zielszenarios soll aufzeigen, wie der zukünftige Wärmebedarf durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Hierbei wird eine räumlich detaillierte Beschreibung der benötigten Versorgungsstruktur im Jahr 2040 erstellt, inklusive eines Zwischenziels für 2030. Dies erfolgt durch die Identifikation geeigneter Bereiche für zentrale oder dezentrale Wärmeversorgung

Wärmestrategie und Maßnahmenkatalog: 
Die Wärmewendestrategie formuliert einen Fahrplan zur Umsetzung des kommunalen Wärmeplans. Dabei werden konkrete Maßnahmen, Prioritäten und ein Zeitplan für die kommenden Jahre ausgearbeitet. Es werden konkrete Ziele zur erforderlichen Energieeinsparung und zum Aufbau der künftigen Energieversorgungsstruktur gesetzt.

Monitoring und Fortschreibung: 
Aktualisierung des Wärmeplans alle 5 Jahre


Im Laufe des Jahres werden die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung im Rahmen von Informationsabenden in den Ortsgemeinden und der Stadt vorgestellt. Hier können sich interessierte Bürger informieren. Alle Ergebnisse werden zusätzlich auf dieser Website vorgestellt.

Sobald die Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen ist, soll auch mit Energieversorgern und potenziellen Investoren die Möglichkeit zur Umsetzung von Wärmenetzen abgestimmt werden. Diese können im Anschluss prüfen, ob sie Interesse am Aufbau von Wärmenetzen in der Verbandsgemeinde haben. Im besten Fall werden ausgewählte Gebiete daraufhin detailliert untersucht, um festzustellen, ob sich dort ein Wärmenetz wirtschaftlich und technisch realisieren lässt. Sollte ein Netz entstehen, könnten sich die Anwohner:innen an das neue Wärmenetz anschließen. 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Gebiete für den Aufbau eines Wärmenetzes geeignet sind. Weit auseinander stehende Gebäuden oder große Grundstücken sind für ein Netz oft unwirtschaftlich. Daher wird es voraussichtlich viele Bereiche geben, die von vornherein ausgeschlossen werden müssen. Jedoch können auch in solchen Bereichen Maßnahmen geplant und umgesetzt werden. Zum Beispiel geförderte Energieberatung und Aufklärung über Förderprogramme.


Parallelprojekte: Quartierkonzepte für Gackenbach und Niedererbach
Zusätzlich zur kommunalen Wärmeplanung erstellen die Ortsgemeinden Gackenbach und Niedererbach eigene Quartierkonzepte mit Fokus auf Wärmeversorgung. Hier werden die Bürger:innen direkt eingebunden und umfassender beraten. Diese Projekte betrachten nicht nur die Wärmeversorgung, sondern auch die gesamte Infrastruktur vor Ort und werden speziell gefördert.